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Sanierungssprojekt eines Höhlenkegels

>> Link zu einem Sanierungsprojekt einer alten traditonellen Höhlenwohnung
in Göreme - Kappadokien. Dokumentation.

Wandel der Siedlungsweise
In Kappadokien findet gegenwärtig ein rasanter Wandel der Siedlungsweise statt. Diese Entwicklung beinflußt maßgeblich auch die traditionelle Siedlungsform der für Kappadokien so typischen Wohnhöhlen. Heute werden nur noch in wenigen Fällen die klassischen Höhlenwohnungen Kappadokiens auf traditionelle Weise genutzt. Nach wie vor stehen aber viele alte traditonelle Gebäude und Höhlenareale leer und harren des weiteren Verfalls. In den letzten Jahren werden vor allem auch von Auswärtigen zunehmend alte Gebäude erworben und renoviert.

Die indigenen türkischen Familien der Region streben in ihren Wohnvorstellungen gegenwärtig vor allem nach mehr Kompfort und prestigebetonenden Neubauten mit Zentralheizung. Der Wunsch nach einem "städtischem Leben" bildet hier die Ideale. Ferner führte in den 1960er und 70er Jahren ein staatlich eingeleitetes Umsiedlungsprojekt zu einer Verweisung vieler klassischer Höhlenwohnungen innerhalb der alten Ortsteile, die von den Vorgängergenerationen über Jahrhunderte in traditoneller Manier genutzt wurden.

Die regional typischen, beinahe schuhkartonartigen Flachdachanbauten mit ihren prägnanten inneren und dazwischen versetzten Bögen, die meist als Fassaden-Vorbau der eigentlichen Höhlenwohnungen gebaut waren, verfielen mehr und mehr. Durch die Vernachlässigung der Flachdach-Pflege drang Wasser in die porösen und nicht wasserfesten Tuffhöhlen ein, was vor allem im Spätwinter gelegentlich zu gewaltigen Ersosionsschäden bis hin zum Strukturkollaps führt.

Diese Ruinenteile der alten Ortschaften Kappadokiens sind in sich gesehen sehr charmant, und oftmals wünschte man sich, dass ganze alte Ruinenteile in ihrem Dasein dort für die Zukunft lediglich der Erosion der Natur preisgegebenen wären.

Seit den 1990'er Jahren erwerben auswärtige Personen alte kappadokische Höhlenhäuser, wobei sie diese ihrem jeweiligen Geschmack, Bedürfnis, Mode und letztendlich der Finanzlage entsprechend umbauen. Andere ehemals verlassene Höhlengrundstücke wurden und werden zu Höhlenpensionen oder romantischen unterirdischen Bars umgebaut.

Insgesamt lässt sich in den letzten Jahren eine Tendenz erkennen, welche die regionale Architektur zu großen Teilen hinsichtlich eines landesweit als Chique und damit erstrebenswert erachtetem "Boutique Hotel" Tourismus hin zu prägen versucht. Der "einfache " Charakter der ehemals recht simplen kappadokischen Bauernarchitektur geht damit in diesen Jahren peu a´ peu unwiederbringlich verloren.

Als Gefahr dieser schnellen und durchaus normalen Entwicklung ist der Verlust des traditionellen Wohn- und Sieldungswesens zu erwähnen. Das kann mitunter auch zu '"Disneyland"-artigen Effekten führen, wobei die regionalen traditonellen Aspekte Kappadokiens zu Gunsten eines möglichst ertragreichen Einkommens zu großen Teilen unberücksicht bleiben.

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Das hier im folgenden beschriebene Sanierungsprojekt versucht eine Kombination von möglichst großer Bezugsnähe der ursprünglichen Baunutzung und Siedlungsweise, wobei vor allem einer langsam wachsender Sanierungsform Raum gewährt wird.

Die hier verfolgte Sanierung erfordert einen grundlegend anderen Ansatz in der Planung, die darauf ausgelegt sein muss, kontinuierlich revidiert und neu an wandelnden Gegebenheiten orientiert zu werden.

Das hiesige Beispiel ist sozusagen ein "organisches" Konzept einer Sanierung, welches sich im steten Wechselspiel zwischen finanziellen Möglichkeiten, unterschiedlichem räumlichen Bedarf, langfristigen Raumplanungen und weiteren Visionen befindet.

--> Sanierungsprojekt einer alten Höhlenwohnung in Göreme - Dokumentation

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* Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen sein, dass der hier vorgestellte Ansatz nur einer von vielen Möglichkeiten einer sorgfältigen Restaurieungsform sein kann. Wir sehen unseren Sanierungsansatz daher vor allem als eine von vielen möglichen gleichberechtigten Varianten, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und alleinige Berechtigung erhebt.

Allerdings wünschen wir uns, dass bei allen Restaurieurngs- und Sanierungsvorhaben in Kappadokien die wichtigen traditionellen Funktionen und der Struktur des traditionellen Wohnens mit berücksichtigt und in zukünftige Planungen mit einbezogen werden.